Plötzlich Führungskraft - wie steht’s um mein Kommunikationsverhalten?

Dies ist die Geschichte von - sagen wir ihm - Peter, 46-jährig, talentiert und fleissig, seit rund 14 Monaten in der Firma tätig. Er hat eine neue Chefin erhalten, Michaela, 34-jährig und noch nicht lange her, seine Teamkollegin. Kürzlich hat Peter von seiner Chefin am Donnerstag um 06.48 Uhr eine e-mail mit Termineinladung erhalten: "Hallo Peter, bitte kurzfristig um ein Meeting von 30 Minuten. Wichtig! Wir treffen uns übermorgen Freitag um 8.00 Uhr in meinem Büro."

Beim Lesen dieser Nachricht wurde Peter sehr unruhig. Er kommt ins Grübeln, kann sich nicht mehr richtig konzentrieren und wirkt auch zuhause abwesend. Schlafen tut er ebenso schlecht. Sein Kopfkino spielt Szenen aus der gemeinsamen Zeit im Team mit Michaela ab. Gab es da mal Unstimmigkeiten? War sie nicht zufrieden mit meiner Arbeit? Was will sie von mir? Geht es um eine Reorganisation und plant sie möglicherweise sogar ohne mich? Ein ziemlich schwieriger Tage (und eine Nacht) für Peter.

Und diese Geschichte steht nicht für sich alleine. Kaum befördert, entwickeln Führungspersonen häufig merkwürdiges Kommunikationsverhalten. Was bedeuten Nachrichten mit Inhalten wie, "wir müssen sprechen", "jap", "okay, klar", "nein"?

In meinen Trainings und Begleitungen achte ich darauf, dass bei der jüngeren (oder älteren) Führungskraft, die Sensibilität und Aufmerksamkeit für ihre Kommunikation steigt. Es sind meines Erachtens vier Punkte, die bei digitalen und analogen Nachrichten erfüllt sein müssen:

(1) Habe ich mich klar und unmissverständlich ausgedrückt, was ich von meinem Team oder vom Empfänger verlange? (2) Habe ich die richtigen und passenden Empfänger angeschrieben? Stimmen die Namen der Mitleser und die Einträge im "cc"? Habe ich jemanden relevantes vergessen? (3) Habe ich den richtigen Kanal für meine Nachricht gewählt? Wäre ein kurzer Anruf hilfreicher? Oder sollte ich einen Termin in der Cafeteria oder sogar draussen auf einem Kurz-Spaziergang vorschlagen? (4) Bis wann erwarte (und brauche) ich eine Antwort? Was ist meine Absicht für diese Kommunikation? Wie ausführlich erwarte ich einen Feedback?

Jetzt, wo du diese vier Punkte gelesen hast, kannst du dein Verhalten überprüfen. Kennst du vergleichbare Ereignisse. Ich bin gespannt auf weitere Beispiele von euch und beantworte auch gerne deine Fragen zu deiner persönlichen Entwicklung.

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Die Magie des Scheiterns